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Rudolf Weilhartner

Geb. 12.4.1935 in Zell an der Pram, OÖ.
Tritt vor allem als Lyriker, aber auch als Verfasser von Hörspielen und Prosa in Erscheinung.

Rudolf Weilhartner stammt als drittes von fünf Kindern aus einer kleinbäuerlichen Familie. "Geboren irgendwann, irgendwo, Kind irgendwelcher Eltern" schreibt er in einem selbstverfassten Lebenslauf (Die Rampe 2/1975, 140). Er besuchte die Volksschule in Riedau, zu dieser Zeit fanden schon erste Gedichtversuche statt. Da er aufgrund körperlicher Schwächen als Bauer ungeeignet war, durfte er die Hauptschule in Schärding besuchen. Durch Förderer wurde ihm der Besuch der Lehrerbildungsanstalt Linz ermöglicht. Danach war er als Lehrer in Riedau, Sigharting und Vichtenstein tätig. Er studierte Germanistik und Theaterwissenschaften an der Universität Wien, neben dem Studium arbeitete er in diversen Jobs (u. a. Tellerwäscher, Nachtportier, Kellner) sowie als Mitarbeiter des ORF Wien (Jugendredaktion, Schul- und Kirchenfunk) und verbrachte einige Auslandsaufenthalte in Schweden und England. Seine Dissertation über Hermann Brochs Schriften zur Literatur brach Weilhartner ab und arbeitete danach einige Jahre als freier Schriftsteller, ehe er wieder als Volksschullehrer in Riedau zu arbeiten begann. Zuletzt veröffentlichte er 2004 in der Anthologie Gläserne Haut der Innviertler Künstlergilde.

Weilhartner war 1978-81 Mitherausgeber sowie Redakteur der Literaturzeitschrift Die Rampe (gemeinsam mit Christine Schöpf, Wolfgang Kraus und Gertrud Fussenegger). Für den literarischen Lebensweg des Autors war neben Karl Kleinschmidt besonders Fussenegger prägend, die für den Autor zur entscheidenden Mentorin wurde. Der Autor ist Mitglied der Jury für die Kulturpreise und Talentförderungsprämien des Landes Oberösterreich, Mitredakteur der Kulturzeitschrift Landstrich, Mitglied des PEN-Clubs, der Innviertler Künstlergilde und war Mitglied des Vereins zur Förderung zeitgenössischer Kunst der Galerie Club der Begegnung. Zudem wirkte er im Film Über die Äcker des Bayerischen Fernsehens über Richard Billinger mit.

Weilhartners Lyrik ist durch "kenntliche Gedichte" (Klinger 1981, 82) gekennzeichnet, die auf den Verfasser und seine Gegenwart verweisen, ohne jedoch allzu traditionalistisch zu sein. So wird in Landsprache ein bewusster Zusammenhang zum "regionalen Raum des Autors" (1981, 87) erzeugt. Viele Texte Weilhartners erschienen in Literaturzeitschriften und Anthologien wie Facetten. Literarisches Jahrbuch der Stadt Linz, Literatur und Kritik, Stillere Heimat. Literarisches Jahrbuch, Die Rampe oder Wespennest. 1993 wurde von Balduin Sulzer ein Duett mit dem Titel Mein Land nach dem Text von Weilhartner vertont.

Ausgezeichnet wurde der Autor u. a. 1967 mit dem Preis der österreichischen Jugendkulturwochen in Innsbruck, 1970 dem Anerkennungspreis zum Österreichischen Staatspreis, 1972 dem Theodor-Körner-Preis sowie 1979 dem Kulturpreis des Landes Oberösterreich.

Dominik Srienc

 

Genesismeditationen. Lyrik. 1967 - Schamscha. Hörspiel. 1967. - Pfauenschrei. Hörspiel 1968. - Schneefelder. Linz 1968. - Eine Existenz auf dem Lande. Prosa. 1969. - Mauerungen. Hörspiel. 1969. - Unterstände. Prosa. 1970. Unter Mördern und Irren (nach Ingeborg Bachmann). 1972. - Hommage à Kaspar Hauser. Zehn lyrische Texte. In: Die Rampe 2/1975, 7-18. - Impromtu. In: Kein schöner Land. 50 österreichische Autoren über Stadt und Land Salzburg. Hg. von Christoph W. Aigner. Salzburg 1981. - Landsprache. Gedichte. Linz 1981. - Einübungen in die Welt. Lyrische Meditationen I-X. In: Gläserne Haut. Ausgewählte Texte. Hg. von der Innviertler Künstlergilde. Ried/Innkreis 2004, 5-16.

Fussenegger, Gertrud: Als ob es eine Landschaft sei. Rudolf Weilhartner: Land-Sprache. In: Die Presse, 16/17.1.1982. - Dies.: Rudolf Weilhartner: Land-Sprache. Österreichischer Rundfunk, Ö1, Ex libris, 28.11.1981. - Über Rudolf Weilhartner. In: Innviertler Künstlergilde, Jahrbuch 1983/84, 33-36. - Klinger, Kurt: Zur Lyrik Rudolf Weilhartners. In: Rudolf Weilhartner: Land-Sprache. Gedichte, 82-84. - Kürschners Deutscher Literatur-Kalender 1998. Bd. 2 (N-Z). München 1999, 1278.