Der monomanische Schreiber: Franz Rieger (1923–2005)
„Das Schreiben war eigentlich schon immer vorhanden. Es war immer da.“
Heimrad Bäcker sagte einmal über ihn, er habe sich „unbemerkt durch die Jahrzehnte“ geschrieben. Immerhin war Franz Rieger schon fünfzig, als er 1973 mit seinem ersten Roman in die breitere Öffentlichkeit trat. Monomanisch hat er weitergeschrieben und ein Werk geschaffen, das in der Landschaft Stifters verortet und oft mit Thomas Bernhard verglichen wurde. Riegers Prosa ist präzise und minuziös gearbeitet, nichts Spektakuläres geschieht darin. Von der Kritik wurde er deshalb als Autor der Stille wahrgenommen. Aber die Stille in seiner Literatur hat immer etwas Unheimliches, in dem Stifter ebenso mitschwingt wie Kafka. Das verbindet Rieger nicht zuletzt mit der österreichischen Avantgardeliteratur der 1970er- und 80er-Jahre, als deren wichtigen Vertreter ihn man heute wiederentdecken sollte.
Zur Ausstellung ist ein umfassender Katalog zu Leben und Werk Franz Riegers erschienen, bestellbar über den Warenkorb auf der Webseite https://stifterhaus.at/publikationen, über E-Mail office@stifter-haus oder unter der Telefonnummer 0043-732-7720-11295.
KuratorInnen: Gerhard Zeillinger, Petra-Maria Dallinger, Georg Hofer, unter Mitarbeit von Claudia Lehner
Gestaltung: Gerold Tagwerker
Grafik: Gerhard Spring
Ausstellungseröffnung: 20.6.2023, 19:30 Uhr
Ausstellungsdauer: 21.6.2023–23.5.2024
Öffnungszeiten: Dienstag-Sonntag 10–15 Uhr