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Sonntag, 27. September 2020 - 14:00
Abgesagt
Tag des Denkmals

Führung durch die Ausstellung „Vorwärts Genossen, es geht überall zurück“ – Karl Wiesinger (1923–1991)

mit Georg Hofer (Dauer ca. 45 min.)

In Leben und Werk des Linzer Schriftstellers Karl Wiesinger spiegeln sich die Konflikte, Umbrüche und Erstarrungen wider, die das „Zeitalter der Extreme“ (Eric Hobsbawm) prägten: die Totalitarismen des Faschismus, des Nationalsozialismus und Stalinismus, die Spannungen und Stellvertreterkriege des Kalten Krieges, die Kämpfe um Entwicklung, Bildung und Ressourcen zwischen Geschlechtern, Klassen und Nationen. Als Kind der Zwischenkriegszeit wächst Wiesinger in einen permanenten politischen Ausnahmezustand hinein. Da ihm eine bürgerliche Berufsexistenz aufgrund einer kriegsbedingten Tuberkuloseerkrankung weitgehend unmöglich ist, entwickelt er sich zum Kämpfer an der Schreibmaschine, der weite Teile des 20. Jahrhunderts aus der Perspektive des überzeugten Kommunisten kommentiert. Im kulturellen und politischen Leben der Linzer Nachkriegszeit wird er zu einem Beobachter und Aktivisten, von dem immer wieder provokante Impulse ausgehen.

Die Ausstellung „Vorwärts, Genossen, es geht überall zurück“. Karl Wiesinger (1923–1991)gestaltet sich als Parallelerzählung von Leben/Werk des Autors und Zeitgeschichte. Der seit 2015 im Adalbert-Stifter-Institut befindliche Nachlass Wiesingers bildet die Grundlage für die Rekonstruktion der Biografie eines politischen und literarischen Außenseiters samt seinen immer wieder überraschenden Wendungen.