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Montag, 21. September 2020 - 19:30
Buchpräsentationen

Buchpräsentation Florian Neuner „Ramsch“ (Distillery), Franziska Füchsl „Tagwan" (Ritter)

Moderation: Paul Pechmann

FRANZISKA FÜCHSL, geb. 1991 in Putzleinsdorf (OÖ.). Studierte Anglistik und Deutsche Philologie in Wien sowie Sprache und Gestalt in Kiel. Teilnehmerin am Lehrgang Forum Text bei DRAMA FORuM / uni-T Graz. Lebt und arbeitet als freie Autorin in Wien.

Zum Buch: Das Prosadebüt „Tagwan“ von Franziska Füchsl erzählt von Wanderschaften durch wunderliche Landstriche, in denen eine Scheuche, eine Wache und eine Lumpensammlerin tagwandeln. Begegnungen mit einer einbeinigen Puppe, einem sprechenden Spat, Pinocchio und dem Flicker Woitsch akzentuieren das Widerspenstige, das allen Figuren und deren Ambiente anhaftet. Durch das Aufklauben, Abklopfen und Streuen von dialektalen oder teils schon lange aus dem Sprachgebrauch verschwundenen Wörtern stellt die Autorin ein faszinierendes, gleichsam aus der Zeit gefallenes Textgebilde her. „Luder“, „Scheuche“, „Zussa“ oder das titelgebende „Tagwan“ (Tagwerk) gewinnen als lexikalische Wiedergänger frische Strahlkraft. (Verlagstext)

FLORIAN NEUNER, geboren 1972 in Wels, lebt in Berlin und gibt gemeinsam mit Ralph Klever die Zeitschrift „Idiome. Hefte für Neue Prosa“ heraus. In Linz kuratiert er die Reihe „maerz_sprachkunst“. Jüngste Publikationen: „Inseltexte“, 2014, als Herausgeber: „namor“ von Chris Bezzel, 2016, „Porträt Christian Steinbacher“ („Die Rampe“ 3/2016); „Drei Tote“, 2018.

Zum Buch: Während allerorten „Narrative“ ersonnen werden, um Politik zu verkaufen oder Produkte, ist das Erzählen in der Literatur nach dem „Ende der Fiktionen“ längst zum Anachronismus geworden. Höchste Zeit also für die endgültige Verramschung der Fiktionen, für eine Resteverwertung mit den „modernen“ Mitteln der Montage! Die Lektüre der drei Erzählungen erspart ihren Lesern mehrere hundert Filme und Romane. Nicht nur Lebenszeit, die für Sinnvolleres eingesetzt werden kann als für Romanlektüre und Kinobesuche, ist damit gewonnen. Die Neuverknüpfung der Fragmente entstellt narrative Clichés zur Kenntlichkeit und wirft hoffentlich Fragen auf – „Sinngewinn durch Unfug“. (Verlagstext)

PAUL PECHMANN, geboren 1964 in Wagna/Südsteiermark. Studium der Germanistik und Klassischen Philologie. Lebt in Graz. Programmverantwortlicher Lektor von Ritter Literatur.