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Montag, 27. September 2021 - 19:30
Buchpräsentation

Klemens Renoldner: Fein vorbei an der Wahrheit. Erzählungen, Monologe, Reportagen (Sonderzahl); Wilfried Steiner: Gustav Landauer oder Die gestohlene Zeit. Essay (Limbus Preziosen)

Lesung mit den Autoren; Moderation: Sebastian Fasthuber

 

KLEMENS RENOLDNER, geboren 1953 in Schärding am Inn, Dramaturg, Literaturwissenschaftler und Schriftsteller, schrieb Erzählungen, Theaterstücke, Essays, Reportagen. 2011 erschien der Roman „Lilys Ungeduld“, 2017 wurde sein Stücvk „Meran leuchtet“ uraufgeführt.
Zum Buch: Wie ist Wahrheit zu finden? Mit historisch genauer Dokumentation oder phantasievoller Erfindung? Literatur war schon immer mit dieser Frage konfrontiert. Sigmund Freud hielt es für unmöglich, die Lebensgeschichte eines Menschen wahrheitsgemäß zu erzählen. Die biographische Wahrheit, sagte Freud, sei „nicht zu haben“. Und hätte man sie, wäre sie nicht zu gebrauchen.
Aber was ist das überhaupt: Ein wahrer Mensch? Die wahre Natur? Das wahre Glück? Der wahre Glaube? Die objektive Wahrheit? Tausende Antworten lassen sich denken. Aber welche davon sind wahr? Und wer ist es, der Wahrheit verlangt? Der Wahrheitssucher: Um sein Wahrheitsproblem zu lösen, versucht er auf dem Weg der Wahrheitsfindung seine Wahrheitsliebe mit dem Wahrheitssinn zu verbinden, so ergibt sich sein Wahrheitskriterium, mit dem er schließlich über den Wahrheitsgehalt entscheidet. Dann lieber doch: Fein vorbei an der Wahrheit.

WILFRIED STEINER, geb. 1960 in Linz, studierte Germanistik, Anglistik und Amerikanistik in Salzburg. 1990 erfolgte seine Promotion zum Dr. phil. Seit 1999 Künstlerischer Leiter des Posthofs in Linz (zuständig für Tanz, Theater, Performance, Kleinkunst und Literatur, www.posthof.at). Zahlreiche Preise und Stipendien, u.a. den Rauriser Förderungspreis sowie den Floriana Literaturpreis. Diverse Publikationen seit 1977, zuletzt „Bacons Finsternis (2010), „Die Anatomie der Träume“ (2015) und „Der Trost der Rache“ (2017).
Zum Buch: Schriftsteller und Salonredner, Philosoph und Politiker, Mystiker und Pazifist, Liebender und Leidender: Der Dichter und Anarchist Gustav Landauer zählt zu den schillerndsten Gestalten des deutschen Geisteslebens zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts. Sein Leben kulminiert in jenen sechs Tagen im April 1919, die wie aus der Geschichte gefallen scheinen: Die Tage der Münchner Räterepublik, als die Künstler und Philosophen die Regierungsbänke einnahmen und sich daranmachten, eine neue Gesellschaft auf den Trümmern des Ersten Weltkriegs zu errichten. Erich Mühsam, Ernst Toller, Ret Marut, der später als B. Traven bekannt wurde – und mitten unter ihnen Landauer als »Volksbeauftragter für Volksaufklärung«.


SEBASTIAN FASTHUBER, geboren 1977 in Kirchdorf an der Krems. Studium der Vergleichenden Literaturwissenschaft in Wien (Dr. phil.). Arbeitet als Literatur- und Musikkritiker vorrangig für die Wiener Stadtzeitung „Falter“. Er lebt mit seiner Familie in Wels und Wien.