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Dienstag, 22. Januar 2019 - 19:30
Buchpräsentation

Linzer Vorträge zur deutschen Sprache

ERNST STÖCKL: Schärdinger Wörterbuch der Mundart und Umgangssprache (Plöchl, Freistadt)

Vortrag und Lesung mit dem Autor; Filmeinspielung: Da rëd nou-gen (‚Der Rede nachgehen‘) von Peter Kreindl

 

ERNST STÖCKL, geboren 1949 in St. Florian am Inn bei Schärding, war vor seiner Pensionierung 2014 als Sozialarbeiter mit Jugendlichen, die mit psychosozialen Problemstellungen konfrontiert waren, tätig. Er lebt in Wien und Sankt Florian am Inn. Sein Interesse für Sprache und besonders die Liebe zu seinem Innviertler Heimatdialekt brachten ihn nach zunächst amateurhafter Annäherung schließlich zur Ansicht und Absicht, sich immer tiefer in dieses Idiom zu graben, Vorgefundenes aufzuzeichnen, zu ordnen, zu systematisieren. Im Jahr 2015 entstand der erste, 2018 der zweite Band seines „Schärdinger Wörterbuchs“, dem in den nächsten Jahren noch drei weitere Bände folgen sollen.

PETER KREINDL, geboren 1949 in Schärding, befasste sich neben seiner beruflichen Tätigkeit als AMS-Berater sein Leben lang mit den Medien Foto und Film. Sein besonderes Interesse galt und gilt den Menschen des unteren Innviertels, wo auch der Film Da rëd nou-gen (‚Der Rede nachgehen‘) entstand.

Das „Schärdinger Wörterbuch“ erscheint in fünf Bänden und beinhaltet die in der Mundart und Umgangssprache verwendeten Wörter der Region des unteren Innviertels. An die 35.000 Stichwörter auf etwa 5.000 Seiten geben eine Vorstellung vom ungeheuren Reichtum unserer Sprache in Stadt und Bezirk Schärding. Eine ausführliche Etymologie dieser Wörter zeigt tiefen Einblick in deren Entwicklung und Verwandelbarkeit sowie in die kultur-, geistesgeschichtlichen und politischen Zusammenhänge, in denen Menschen gelebt haben, die diese Wörter geprägt, verwendet, verändert oder – und warum – fallen gelassen haben.

All diese Begriffe, Ausdrücke, Bezeichnungen, Benennungen werden nicht nur in ihren oft vielfältigen Bedeutungen und in zahllosen Synonyma aufgelistet, sie werden auch – in Mundartsätzen eingebettet – den Bewohnerinnen und Bewohnern unseres Landstrichs in ihren vielfältigen Facetten und reichhaltigen Farben in den Mund gelegt. So werden durch die Sprache die Menschen dahinter sichtbar und lebendig. Ihre Gefühls- und Gedankenwelt, ihre Ansichten und Beweggründe werden deutlich. Es zeigt sich in all ihrer Fülle, in tausenden Sätzen, Redewendungen, Redensarten, Äußerungen, Sprüchen, Reimen und Liedzeilen etwas, was man die „real existierende Innviertler Seele“ nennen könnte. (Verlagstext)