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Montag, 17. April 2023 - 19:30
Grundbücher der österreichischen Literatur seit 1945

ANNEMARIE SELINKO: Désirée. Ein historischer Roman (Allert de Lange, Kiepenheuer & Witsch, 1951)

Kommentierte Lesung: VEA KAISER

Referat: CHRISTA GÜRTLER

Moderation: KLAUS KASTBERGER

Mit freundlicher Zustimmung des Verlags Kiepenheuer & Witsch

Ein Gemeinschaftprojekt der Alten Schmiede, Wien, des StifterHauses, Linz, und des Literaturhauses Graz

Der 1951 erschienene historische Liebesroman „Désirée“ erreichte in kurzer Zeit Millionenauflagen und wurde in mehr als 25 Sprachen übersetzt. Beinahe vergessen ist dagegen die Verfasserin, die Schriftstellerin Annemarie Selinko, geboren 1914 in Wien, die den Roman ihrer in Auschwitz ermordeten Schwester Liselotte widmet.
Das fiktive Tagebuch erzählt die Geschichte Désirée Clarys, einer Seidenhändler-Tochter aus Marseille, die durch ihre Heirat mit dem französischen Marschall Bernadotte Königin von Schweden wurde. Biographische und zeithistorische Bezüge eröffnen interessante Lesarten eines bisher als bloße Unterhaltungsliteratur rezipierten Romans. (Christa Gürtler)

ANNEMARIE SELINKO, geboren 1914 in Wien; Sprach- und Geschichtsstudium in Wien, Journalistin. 1938 Heirat eines dänischen Diplomaten. Mitarbeit in der dänischen Widerstandsbewegung, 1943 Flucht nach Schweden. Ihre Mutter und ihre Schwester wurden aus Wien deportiert und ermordet. Annemarie Selinko starb 1986 in Kopenhagen. Publikationen: „Ich war ein häßliches Mädchen“, 1937; „Morgen ist alles besser“, 1938; „Heute heiratet mein Mann“, 1940; „Désirée. Ein historischer Roman“, 1951. Mehrfache Verfilmungen ihrer Bücher, „Désirée“ 1954 mit prominenter Besetzung in Hollywood.

VEA KAISER, geboren 1988 in St. Pölten, Übersetzerin, Fremdenführerin, Kolumnistin, lebt in Wien. Theaterstück: „Die Argonauten“, 2012. Romanpublikationen: „Blasmusikpop oder Wie die Wissenschaft in die Berge kam“, 2012; „Makarionissi oder Die Insel der Seligen“, 2015; „Rückwärtswalzer oder Die Manen der Familie Prischinger“, 2019; „Die sieben Leben der Marie Schwarz“ (mit E. Rossmann, G. Klemm, L. Mischkulnig, A. Reitzer, C. Travnicek, D. Knecht), 2020.

CHRISTA GÜRTLER, geboren 1956; ab 1984 Lektorin an den Universitäten Salzburg, Klagenfurt (1989 bis 1996). Zahlreiche Publikationen, u. a. „Erfolg und Verfolgung. Österreichische Schriftstellerinnen 1918 bis 1945. Fünfzehn Porträts und Texte“ (mit S. Schmid-Bortenschlager; 2002); Mithg. von „Elfriede Gerstl“. Werkausgabe in fünf Bänden (2012 bis 2017); Salzburger Stefan-Zweig-Poetikvorlesungen, Bände 1-8 (2013-2022).