Werner Kofler: Vom Schreibtisch aus
„Von der Kunst, die der Wirklichkeit dient, ist ja nichts zu halten, genauso wenig wie von der sogenannten kunstfreundlichen Wirklichkeit, Kunst muss die Wirklichkeit zerstören, so ist es, die Wirklichkeit zerstören, statt sich ihr zu unterwerfen, auch was das Schreiben anlangt …“ (Werner Kofler: Am Schreibtisch)
Werner Kofler (1947–2011) musste zugeben, dass er da auf verlorenem Posten stand. Immerhin hat er es versucht, an einem Schreibtisch, der ihm alle Mittel in die Hand gab, um diesen Kampf – Kultur gegen Wirklichkeit – aufzunehmen. Kofler macht den Schreibtisch zum Beteiligten an seiner Literatur. Auf diesem Möbelstück finden Bilder, Zeitungsberichte, Schallplatten und Filme zueinander, die der Autor in seinem Werk aufruft, persifliert und verfremdend montiert, hier lagen all die zu verhöhnenden Schriftstücke, Vorbilder und Inspirationsquellen. Der Schreibtisch ist ein Berg, aber auch die Finsternis, er ist groß wie ein Passagierdampfer, nein ein Kriegsschiff, oder eine Burg, „meiner Schreibtischburg“. Über sich selbst schreibt der Autor aber: „Ohnmächtig eilt er allen Entwicklungen auf dem Schreibtisch hinterher und bewirft anständige Leute mit Schmutz.“ (Werner Kofler: Am Schreibtisch)
Die Ausstellung „Werner Kofler: Vom Schreibtisch aus“ unternimmt mit Materialien aus dem Nachlass den Versuch, einen Schreibprozess in Momenten festzuhalten und macht biographische Verbindungen Koflers zu Oberösterreich und zu den Diskursen seiner Zeit sichtbar.
Mit den Mitteln und im Auftrag von
Robert-Musil-Institut für Literaturforschung/Kärntner Literaturarchiv,
Verein der Freunde des Musil-Instituts (Literarische Gesellschaft für Kärnten)
Kurator: Elmar Lenhart
Gestaltung: Peter Karlhuber
Grafik, Audio und Videoschnitt: Gerhard Spring
Ausstellungseröffnung: 26.11.2024, 19:30 Uhr
Ausstellungsdauer: 27.11.2024 – 12.6.2025
Öffnungszeiten: Dienstag – Sonntag 10–15 Uhr
Die Ausstellung wird in einem Katalog dokumentiert.
Adalbert-Stifter-Institut des Landes Oberösterreich / StifterHaus
Adalbert-Stifter-Platz 1, 4020 Linz
www.stifterhaus.at
DAVID SALA: Graphic Novel zu „Die Schachnovelle“ von Stefan Zweig
Satellitenausstellung zu NEXTCOMIC 2024
DAVID SALA wurde 1973 in Décines bei Lyon geboren. Er begann im Alter von 13 Jahren mit dem Zeichnen. Von amerikanischen Comics beeinflusst, hießen seine damaligen Vorbilder Byrne, Buscema oder Barry Windsor Smith. Anschließend besuchte er die renommierte Schule Émile Cohl in Lyon. Er lebt und arbeitet in Straßburg.
Ein Kooperationsprojekt mit nextcomic-festival
Ausstellungsdauer: 16. März 2024 bis 28. Februar 2025
Öffnungszeiten: täglich, außer Montag, 10 bis 15 Uhr