Palmetshofer wuchs in Mönchdorf im Mühlviertel auf und studierte in Wien zunächst Theaterwissenschaft und Germanistik, wechselte aber dann zu Theologie sowie Philosophie und Psychologie im Lehramt.
Bevor er anfing, Dramen zu schreiben, verfasste er Mundarttexte. Palmetshofers Arbeiten drehen sich vor allem "über das Ding, wie man Sprache spricht". Nicht Bilder oder Situationen kennzeichnen seine Stücke, wesentlich für ihn ist der sprachliche Rhythmus seiner Texte. Die Sprache ersetzt das sprechende Subjekt.
2005 begann seine Karriere als Theaterautor mit dem Stipendium für das 17. Internationale Theaterfestival "Luaga & Losna" in Nenzing (Vorarlberg). Im selben Jahr fand die szenische Lesung des Stücks helden beim "steirischen herbst" statt. Im Jahr 2006 zeichnete ihn das Burgtheater bei den Werkstatttagen für wohnen. unter glas aus. 2007 wurde er mit der englischen Übersetzung seines Stückes helden zum "hotINK International Play Reading Festival" nach New York eingeladen.
In der Spielzeit 2007/08 holte ihn Andreas Beck, Direktor des Wiener Schauspielhauses, als Hausautor an sein Theater. Palmetshofer wirkte in dieser Saison auch als Gastdramaturg am Schauspielhaus. Sein Stück hamlet ist tot. keine schwerkraft (UA: 22.11.2007, Regie: Felicitas Brucker) wurde ein großer Erfolg und zu den Mühlheimer Theatertagen eingeladen. 2008 erhielt er dafür den mit 10.000 Euro dotierten Dramatikerpreis der Deutschen Wirtschaft, wurde für den Nestroypreis in der Kategorie "Bester Nachwuchs" nominiert und war bei der "International Residency of Playwrights" am Royal Court Theatre in London vertreten.
Die Schaubühne am Lehniner Platz (Berlin) übernahm die Uraufführung seines Dramas Das Ende kommt schon noch (Regie: Robert Borgmann) im März 2008, Körpergewicht. 17 % wurde 2009 am Nationaltheater Mannheim uraufgeführt. Mit dem Stück faust hat hunger und verschluckt sich an einer grete (UA: 2.4.2009, Schauspielhaus Wien, Regie: Felicitas Brucker) war Palmetshofer zum Mülheimer Theatertreffen 2010 eingeladen. Sein Text herzwurst. immer alles eine tochter wurde zu Silvester 2009 am Schauspielhaus Wien in der Inszenierung von Sebastian Schug uraufgeführt. Ebenfalls 2009 übernahm das Theater an der Ruhr in Mühlheim die deutschsprachige Uraufführung von helden. Das Stück tier. man wird doch bitte unterschicht führte das Staatsschauspiel Dresden am 11. September 2010 auf.
Palmetshofer erhielt zahlreiche Preise und Auszeichnungen, so etwa 2005 den Retzhofer Literaturpreis für junges Drama (für sauschneidn); bei der Kritikerumfrage der Fachzeitschrift Theater heute 2008 wurde er zum Nachwuchsautor des Jahres gewählt, 2011 erhielt er den Förderpreis der Stadt Wien in der Sparte Literatur.
Julia Danielczyk
helden. 2005. - sauschneidn. ein mütterspiel. 2005. - wohnen. unter glas. 2006. - hamlet ist tot. keine schwerkraft. 2007. - Das Ende kommt schon noch. 2008. - faust hat hunger und verschluckt sich an einer grete. 2009. - tier. man wird doch bitte unterschicht. 2010. - räuber. schuldengenital. 2012. - wir-nicht. 2013.
Carstensen, Uwe B.: Theater, Theater. Band 18. Frankfurt/Main 2008, 393-453. - ders.: Theater, Theater. Band 19. Frankfurt/Main 2009, 497-557. - Neustadt, Jeannette: Gegen Palmetshofer sieht Ibsen alt aus. In: Die Welt, 31.10.2008. - Sommer, Alexandra; Fuchs, Irmgard Maria: Theater der Gegenwart - neue Dramatik. Diskursive Annäherung anhand des Schauspielhauses Wien, Spielzeit 2007/2008, und der österreichischen AutorInnen Gerhild Steinbuch, Klaus Händl, Ewald Palmetshofer und Johannes Schrettle. Dipl. Arb. Univ.-Wien 2009. - Wille, Franz: Autorenportrait - Das Denken ist immer zu spät. In: Theater heute, H. 2, 2008, 36-40.