Der Sohn eines Geflügelhändlers absolvierte die Unterstufe eines Gymnasiums und anschließend die dreijährige Linzer Eisenbahnakademie, bevor er 1902 in den Dienst der k.k. Staatsbahnen trat. Nach vier Jahren Verkehrsdienst wechselte er als Rechnungsbeamter in die Leitung der Bahn-Werkstätten in Linz. Während des Ersten Weltkrieges Adjutant bei der Heeresbahn in Russisch-Polen und Italien, erhielt er für besondere Leistungen das Goldene Verdienstkreuz mit der Krone am Bande der Tapferkeitsmedaille und rüstete als Oberleutnant ab; 1922 quittierte er den Bahndienst.
Nachdem Resl Anfang der 1920er-Jahre infolge der Inflation sein gesamtes Vermögen verloren hatte, orientierte er sich neu und bereiste als humoristischer Vortragskünstler mit großem Erfolg Deutschland und Österreich. Bis 1938 gestaltete er eine beachtliche Anzahl von Unterhaltungssendungen (u. a. Bunte Abende) und Einzelbeiträgen (u. a. Tante in Blau, Die sparsame Gattin, beide 1937 Deutschlandsender) für deutsche NS-Radiostationen, kurz vor dem "Anschluss" auch für österreichische. Nach 1938 trat er als populärer Alleinunterhalter im gesamten Dritten Reich in Erscheinung. Er war Mitglied im Bund oberösterreichischer Mundartdichter, des Oberösterreichischen Schriftstellerverbandes sowie im Reichsbund deutscher Mundartdichter Österreichs. Neben der Vortragstätigkeit verfasste Resl Beiträge für Printmedien (u. a. Linzer Tagblatt, Der getreue Eckart) und veröffentlichte seine Texte in Buchform, so die insgesamt sechs Bände umfassende Anekdotensammlung Da is amal... Da san amal... Da hat amal... (1924-34), deren erste drei Bände bis 1940 eine Auflage von mehr als 100.000 Exemplaren erreichten. Darüber hinaus erschienen Lachendes Land und lachende Leut (1932), Aus meiner fröhlichen Werkstatt (1934), Humor im Alltag (1936) und Was mir der Tag so bringt (1939). Die NSDAP-Gaupropagandaleitung Oberdonau gab während des Zweiten Weltkrieges einen Auswahlband von Da is amal... Da san amal... Da hat amal... (1943) heraus. Einige seiner Texte lassen keinen Zweifel daran, dass Resl ein überzeugter Nationalsozialist und Antisemit war.
Seit 1902 Mitglied der Großdeutschen Volkspartei, trat Resl gemeinsam mit seiner Gattin 1932 der NSDAP bei, 1939 avancierte er zum Ratsherrn der Stadt Linz. Nach Kriegsende im amerikanischen Camp "Marcus W. Orr" in Glasenbach/Salzburg interniert, konnte er nach seiner Entlassung nahtlos an alte Erfolge anschließen, trat weiterhin im Rundfunk auf und galt als beliebtester Humorist Oberösterreichs. Seine Publikationen wurden mehrfach aufgelegt, dazu kam Neues, wie Der unheilbare Optimist (1950); posthum erschien Das große Resl-Buch (1963). Der Name des Autors ist im Dichterstein Offenhausen verzeichnet.
Karin Gradwohl-Schlacher
Da is amal... Da san amal... Da hat amal... [99 lustige Geschichten aus meinem Schmierbüch'l]. 6 Bde. Linz 1924-34. - Lachendes Land und lachende Leut'. Ein lustiges Lese- und Vortragsbuch. Graz 1932. - Aus meiner fröhlichen Werkstatt. Heitere Kurzgeschichten und Reimereien. Graz 1934. - Humor im Alltag. Heitere Kurzgeschichten. Salzburg 1936. - Was mir der Tag so bringt... Heitere und besinnliche Kurzgeschichten und Reimereien. Linz 1939. - Da is amal bei uns dahoam... Eine Auslese lustiger Geschichten aus meinem Vortragsleben. Wels 1943. - Der unheilbare Optimist. Humor in Reim und Prosa. Salzburg 1950. - Das große Resl-Buch. Salzburg u. a. 1963.
Avanzin, Anton: Einige Quellen der lustigen Geschichten von Franz Resl. In: Österreichische Zeitschrift für Volkskunde 57 (1954), 124-136. - Baur, Uwe; Gradwohl-Schlacher, Karin: Literatur in Österreich 1938-1945. Handbuch eine literarischen Systems. Bd 3: Oberösterreich. Wien u. a. 2014. - Bundesarchiv Berlin (vormals Berlin Document Center), Akten der Reichsschrifttumskammer und NSDAP-Parteikorrespondenz (ad Franz Resl). - Kleine Offenhausener Literaturgeschichte. Lebens- und Werkdaten der bis 1978 in der Dichtersteinanlage verewigten Dichter und Schriftsteller. Hg. Verein Dichterstein Offenhausen. Bad Hall 1978. - Giebisch, Hans; Gugitz, Gustav (Hg.): Bio-Bibliographisches Literaturlexikon Österreichs. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien 1963. - Lüdtke, Gerhard (Hg.): Kürschners Deutscher Literatur-Kalender 1943. Berlin 1943. - Tagblatt-Archiv (Sammlung von Zeitungsartikeln) 1932-1958.