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Judith W. Taschler

Foto: © Saringer

Geb. 25.8.1970 in Linz.
Viele Figuren ihrer seit 2011 erscheinenden Prosa sind auf der Suche nach Identität und Existenz.

Judith W. Taschler wuchs in Putzleinsdorf im Mühlviertel auf. Nach dem Besuch der HBLA Auhof und einem Auslandsaufenthalt in den USA arbeitete sie als Sekretärin, Horterzieherin und Autoverkäuferin. Anschließend zog sie nach Tirol und studierte 1995 bis 2002 Germanistik und Geschichte an der Universität Innsbruck. Sie betätigte sich außerdem als Drehbuchautorin und ist Co-Autorin des österreichisch-chinesischen Kinofilms Am anderen Ende der Brücke (2002, Regie: Hu Mei). Sie unterrichtete Deutsch an einer Neuen Mittelschule in Innsbruck, seit 2012 ist sie freischaffende Autorin.

2011 erschien Taschlers erster Roman, Sommer wie Winter, bei Picus. Der in Therapiegesprächen erzählte Roman schildert die Suche eines adoptierten Jugendlichen nach seiner Mutter und entwickelt sich dabei zunehmend zum Krimi. 2012 wurden 10.000 Stück des Romans im Rahmen des Projekts "Innsbruck liest" kostenlos verteilt. 2013 erschien der Roman Die Deutschlehrerin, es folgten Roman ohne U (2014) und bleiben (2016). Neben Romanen schreibt Judith W. Taschler auch Erzählungen (Apanies Perlen, 2014).
In ihren Texten beschäftigt sie sich immer wieder mit menschlichen Abgründen und großen Themen wie Sterben, Liebe, dem Umgang mit Traumata sowie mit Fragen nach der eigenen Identität und Herkunft: Sie selbst wurde im Alter von zwei Jahren adoptiert und begab sich in der Pubertät auf die Suche nach den leiblichen Eltern. Taschler möchte, dass ihre Leserinnen und Leser den Plot spannend finden und von ihren Texten berührt werden: "Ich bin davon überzeugt, dass man als Autorin die Leser nie aus den Augen verlieren darf. So finde ich letztendlich auch meine Themen: Ich frage mich, was bewegt mich, und gibt es einen Weg, davon so zu erzählen, dass es auch mögliche Leserinnen und Leser bewegen kann." (Leitner 2016).

2014 erhielt sie für ihren Roman Die Deutschlehrerin den Friedrich-Glauser-Preis. Eine Verfilmung ihres Romans Die Deutschlehrerin als deutsch-österreichische Koproduktion ist für das Jahr 2017 geplant.

Laura Tezarek

 

Sommer wie Winter. Wien 2011. - Die Deutschlehrerin. Wien 2013. - Apanies Perlen. Wien 2014. - Roman ohne U. Wien 2014. - bleiben. München 2016.

Atteneder, Helmuth: Große Gefühle auf dem Reißbrett. In: Oberösterreichische Nachrichten, 17.9.2016. - Leitner, Joachim: Das Leben, die Liebe und das ganze Leid dazwischen. In: Tiroler Tageszeitung, 17.10.2014. - Ders.: Zweitberuf: Erfolgsschriftstellerin [Interview mit Judith W. Taschler]. In: Tiroler Tageszeitung, 25.9.2016, Beil. Magazin, 4-5. - Plank, Alexandra: "Ich habe vor Freude geweint" [Interview mit Judith W. Taschler]. In: Tiroler Tageszeitung, 7.3.2012. - Polt-Heinzl, Evelyne: Der unnötige Pflegesohn. Das Schweigen der Eltern: Judith Taschlers Debütroman. In: Die Presse, 26.2.2011, Beil. Spectrum, IX. - Reiter, Barbara: "Trau dich! Verschick es!" [Interview mit Judith W. Taschler]. In: Kurier, 30.7.2016, Beil. Freizeit, 38-40. - Schacherreiter, Christian: Späte, spannende Begegnung mit einer alten Liebe. In: Oberösterreichische Nachrichten, 20.2.2013. - Wallner, Anna-Maria: Lass uns noch ein bisschen bleiben. In: Die Presse, 11.9.2016.