Maurers frühe literarische Einflüsse kamen vorwiegend aus den USA. Schon bald entwickelte er seinen eigenen Stil, den häufig ein Spiel mit Versatzstücken aus der Trivialliteratur auszeichnet und der von Einflüssen der Pop- und Alltagskultur geprägt ist, die dabei thematisiert und reflektiert werden. Wiederholt ist ein Schriftsteller die zentrale Figur.Maurer war das einzige Kind sehr junger Eltern und wuchs größtenteils in Pflege bei einer Arbeiterfamilie auf. Vier Jahre lang besuchte er in Steyr die Handelsakademie und ging 1979 nach Wien, wo er ab 1981 als freier Schriftsteller lebte.
Der autobiografisch beeinflusste Roman Sturm und Zwang (1984) erzählt von einer sehr schwierigen Anfangszeit, doch bekräftigt Maurer mit Land der Hämmer (1985) die Richtigkeit der Entscheidung, aus der provinziellen Enge ausgebrochen zu sein. Nach Thrill (1988), drei Erzählungen, die zum größten Teil in Wien angesiedelt sind, und Das wilde Schaf (1989), einem Reiseroman, dessen Schauplätze Wien, Rom, Frankfurt, Berlin und New York sind, folgt mit dem auf mehreren Zeitebenen spielenden Keltenroman Furor (1991) eine Reise in die Vergangenheit und ins Mythische. Es schien mit Maurer und seiner nun von Preisen und Stipendien begleiteten Karriere beständig aufwärts zu gehen: Max-von-der-Grün-Preis (Förderungspreis zur Literatur der Arbeitswelt) 1981, Literaturpreis der Stadt Steyr 1983, Josef-Luitpold Stern-Preis 1985, Lesezirkelpreis 1986, Theodor-Körner-Preis 1988 und Literaturstipendien.
Doch die überraschende Ablehnung des 1992 fertiggestellten Romans Ein irisches Evangelium durch den List Verlag, der das Projekt bevorschusst hatte, führte zu einer finanziellen und existenziellen Krise. Maurer verstärkte fortan den journalistischen Teil seiner Arbeit und verfasste Drehbücher für das Fernsehen, musste aber auch ungeliebte Jobs annehmen. Schließlich legte er mit Opus G. (1996) noch einen Roman vor, einen Kriminalroman über dunkle Machenschaften einer Sekte, dem die Aufmerksamkeit, die er verdient hätte, leider nicht zuteil wurde.Maurer erlag mit nur 40 Jahren den Folgen eines tragischen Unfalls. Posthum erschien der Prosa aus verschiedenen Schaffensperioden vereinende Erzählband Die Touristenfarm (2000).
Franz Hocheneder
Sturm und Zwang. Wien u. a. 1984. - Land der Hämmer. Wien u. a. 1985. - Thrill. Drei Erzählungen. München 1988. - Das wilde Schaf. München 1989. - Furor. München u. a. 1991. - Opus G. Bergisch-Gladbach 1996. - Die Touristenfarm. Eine irische Geschichte und andere Erzählungen. Wien 2000.