Peter Edel wuchs als Sohn eines jüdischen Kaufmanns und Enkel des Illustrators und Schriftstellers Edmund Edel (1863-1934) in gutbürgerlichen Verhältnissen auf. Aufgrund der nationalsozialistischen Rassegesetze musste er 1938 den Besuch des Gymnasiums abbrechen, ebenso bald darauf seinen Grafikunterricht, den er an verschiedenen Privatschulen, u. a. illegal bei Käthe Kollwitz, nahm. Ab November 1941 leistete Edel Zwangsarbeit in einer Fabrik von Siemens & Halske. 1943 wurde er verhaftet und in Folge in die Konzentrationslager Auschwitz, Sachsenhausen (Januar 1944 - Februar 1945) und Mauthausen (ab März 1945) deportiert. In Sachsenhausen gehörte er einer Gruppe Gefangener an, die streng abgeschirmt an der Herstellung gefälschter Banknoten, Briefmarken und anderer Papiere arbeiten mussten ("Operation Bernhard"), gleichzeitig fertigt Edel hier zahlreiche Zeichnungen zum Lageralltag an. Die Befreiung erlebt er im Mai 1945 im Außenlager Ebensee.
Von 1945 bis 1947 lebte Edel als Schriftsteller, Maler und Illustrator in Bad Ischl, danach kehrte er nach West-Berlin zurück und übersiedelte 1949 nach Ost-Berlin, wo er der SED beitrat. Edel arbeitete dort für Zeitschriften (u. a. Die Weltbühne) und Zeitungen, ab 1964 als freier Schriftsteller. 1972 wurde er Mitglied des P.E.N.- Zentrums der DDR, 1978 Vorstandsmitglied des Deutschen Schriftstellerverbandes. Ab 1977 war er inoffizieller Mitarbeiter der Staatssicherheit der DDR.
Für seinen Roman Die Bilder des Zeugen Schattmann (1969), der 1972 für das DDR-Fernsehen verfilmt wurde, erhielt Edel 1970 den Nationalpreis der DDR. 1979 erhielt er den Karl Marx-Orden, 1986 wurde eine Straße in Berlin-Hellersdorf nach ihm benannt. Sein umfangreicher Nachlass befindet sich als Peter Edel-Archiv in der Akademie der Künste in Berlin.
Claudia Lehner
Schwester der Nacht. Roman. Wien 1947. - Die Bilder des Zeugen Schattmann. Ein Roman über deutsche Vergangenheit und Gegenwart. Berlin 1969. - Wenn es ans Leben geht. Meine Geschichte. Berlin 1979.
Angerer, Christian; Schuber, Karl (Hg): Aber wir haben nur Worte, Worte, Worte. Der Nachhall von Mauthausen in der Literatur. Salzburg 2007. - Burger, Adolf: Des Teufels Werkstatt. Im Fälscherkommando des KZ Sachsenhausen. Berlin 1983. - Schenke, Manfred F.: ...und nächstes Jahr in Jerusalem? Darstellung von Juden und Judentum in Texten von Peter Edel, Stephan Hermlin und Jurek Becker. Frankfurt/M. 2002. - Wagner, Wolf H.: Der Hölle entronnen. Stationen eines Lebens. Eine Biographie des Malers und Graphikers Leo Haas. Berlin 1987.