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Traude Korosa

Geb. 24. 6. 1955 in Arbing, OÖ.
Als Autorin veröffentlicht sie Prosa und Lyrik, arbeitete als Journalistin für Zeitungen und Rundfunk und ist als Herausgeberin tätig.

Traude Korosa lebte von 1971-87 in Linz, seit 1987 wohnt sie in Wien, wo sie Alleinerzieherin zweier Kinder war. Ihr Studium der Germanistik und Publizistik schloss sie mit der Diplomarbeit Die Stille Revolutionärin. Versuch einer Biographie über Berta Lask ab. Während des Studiums betreute sie gemeinsam mit Isabella Heugl ein wissenschaftliches Projekt (Interview, Film) über die Widerstandskämpferin Antonia Bruha. Sie gestaltete zahlreiche Radiosendungen (u. a. ORF OÖ, Radio FRO, Radio Orange, FRAUENZIMMER - Freies Radio Freistadt) und war von 2006-11 Obfrau und Redakteurin von AUF-Eine Frauenzeitschrift.
Korosa arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin bei der IG Autorinnen Autoren und ist Mitglied der GAV. Ihr besonderes Interesse gilt vergessenen Schriftstellerinnen, u. a. bei der Gruppe "Frauen lesen Frauen" des Ersten Wiener Lesetheaters (z. B. Klara Blum, Milena Jesenska) sowie als Mitherausgeberin in der Reihe Fe.Re.Es [= Feuilletons, Reportagen, Essays] und Herausgeberin der ADA-Bibliothek der Frauen im Verlag Edition MoKKa, Wien.

In ihrem Prosadebüt Hannas Vermächtnis und andere Geschichten (2003) versammelt Korosa unter den Kapitelüberschriften "Arbeitswelt", "Frauenbilder", "Simplicissima" und "Fingerübungen" Geschichten von Menschen, die leidgeprüft sind und in sozialen Verhältnissen leben, aus denen ihnen nur selten ein Ausbruch gelingt. Es sind vor allem Frauen, denen das Mitgefühl der Erzählerin gilt und denen sie ein literarisches Denkmal setzt. Knapp und unsentimental beschreibt Korosa Strukturen von geschlossenen Gesellschaften, sei es in einem Mühlviertler Dorf oder einem Linzer Hochhaus. Ihr bibliophil gestalteter Lyrikband haust der wind in deinem haar (2004) mit sechs Grafiken von Ines und einer von Pauline Eck enthält sieben Gedichtzyklen, die das Thema des Aufbruchs und der genaue Blick auf gesellschaftliche Verhältnisse in Geschichte und Gegenwart verbindet wie in "Requiem" und "Inferno". Als zentrales poetisches Programm kann der "(Jahres-)Zyklus der Wanderin" gelesen werden, der vom eisigen Winter der Entfremdung bis zum Aus- und Aufbruch einen Bogen spannt. Evelyn Steinthaler schreibt in ihrem Nachwort: "Sie ist die Wanderin von der sie schreibt".

Preise und Stipendien: 1987 3. Jurypreis Literatur zur Arbeitswelt, 2004 Buchprämie des Bundes, 2005 Marianne-von-Willemer-Preis.

Christa Gürtler

 

Hannas Vermächtnis und andere Geschichten. Wien 2003/2005. - haust der wind in deinem haar. Gedichte. Wien 2004. - CD: Ein Lesungsmitschnitt von Radio Fro in der Editon ZuHören. Linz 2001. - Als Herausgeberin: Auguste Groner. Der Rote Merkur. Wien 2011 - Max Winter. "Die Steigeisen der Kopflaus". Sozialreportagen aus den Anfängen des investigativen Journalismus. Wien 2012. - Maria Leitner. Hotel Amerika. Wien 2013.