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Irmgard Perfahl

auch: Irmgard Beidl-Perfahl
Geb. 19.11.1921 in Birkfeld, Steiermark.
Die Lyrikerin und Erzählerin arbeitete als Bibliothekarin in Linz und lebte viele Jahre in Deutschland.

Irmgard Perfahl wurde im steirischen Birkfeld als Tochter von Karl und Therese Beidl geboren und besuchte die Schule in Graz, Meiningen (Thüringen) und Kassel (Hessen). Nach der Matura in Kassel studierte sie kurze Zeit Chemie, danach Germanistik in Graz und Prag. Vor Beendigung des Studiums heiratete sie den angehenden Arzt Ernst Perfahl. Mit ihm übersiedelte sie 1944 nach Enns, wurde 1948 Mutter eines Sohnes und arbeitete als Bibliothekarin an der Linzer Kepler-Universität.

Ab den 1950er-Jahren veröffentlichte sie - zumeist unter dem Doppelnamen Beidl-Perfahl - Prosa, Lyrik und Hörspielauszüge in literarischen Zeitschriften und Anthologien, u. a. in drei Jahrgängen der Stimmen der Gegenwart, den Mühlviertler Heimatblättern und besonders regelmäßig im literarischen Jahrbuch der Stadt Linz Stillere Heimat / Facetten, in dem sie als Beiträgerin zwischen 1952 und 1983 mit wenigen Unterbrechungen vertreten ist.
1970 übersiedelte Perfahl erneut nach Deutschland. In Tübingen, wo sie die nächsten 30 Jahre lebte, arbeitete sie als Lehrprogrammassistentin für Medizindidaktik, ehe sie sich 1974 für das Leben als freie Schriftstellerin entschied. 1977 erschien ihre erste selbstständige Publikation Fahren aber niemals ankommen. Darauf folgten u. a. 1978 der Lyrikband Fortbewegungen und 1980 der Erzählband anscheinend unverletzt. Veränderung, Ortswechsel und Reisen (u. a. nach Frankreich, Italien, Japan und Kleinasien) sind wichtige Inspirationsquellen für ihr Schreiben, besonders eindrucksvoll stellte sie das in der Reiseerzählung Schwarzes Lächeln Senegal (1984) unter Beweis, die nach einem zweimonatigen Stipendienaufenthalt im Senegal entstand. Daneben betätigte sich die Autorin  auch als Übersetzerin aus dem Französischen (Georges Simenon) und dem Italienischen (u. a. Mario Luzi). Seit 2002 lebt Irmgard Perfahl in Leonding.

Perfahl wurde mehrmals ausgezeichnet, etwa mit der Talentförderungsprämie des Landes Oberösterreich für Literatur (1961), dem Theodor-Körner-Preis (1971) und dem Ernst-Koref-Preis (1983). Sie ist u. a. Mitglied des Österreichischen Schriftstellerverbandes, der Grazer Autorinnen Autorenversammlung, der Künstlervereinigung MAERZ und der Marcel Proust-Gesellschaft.

Tanja Gausterer

 

Fahren aber niemals ankommen. Mit 5 Radierungen von Ruth Eitle. Stuttgart 1977. - Fortbewegungen [Gedichte]. Stuttgart 1978. - anscheinend unverletzt [Erzählungen]. Stuttgart 1980. - Guten Tag Freiheit. Projektionen. Tübingen 1981. - Schwarzes Lächeln Senegal. Tübingen 1984. - Mosaik. Roman in 83 Teilstücken. Tübingen 1994. - dazwischen [Texte zu Bildern von Jo Winter]. Tübingen 1996. - Eukalyptus, was flüsterst du. Gedichte. Tübingen 2003. - Himmel. Mit Fotografien von Ferdinand Reisinger. Linz u. a. 2008. - Worte balsamisch [Gedichte]. Frankfurt/M. 2010.
Übersetzungen: [mit Gio Batta Bucciol:] Mario Luzi: Gedichte / Poesie [Auswahl]. Tübingen 1989. - [mit Werner De Haas:] Georges Simenon: Malétras zieht Bilanz. Roman. Zürich 1990. - [mit Gio Batta Bucciol:] Zehn italienische Lyrikerinnen der Renaissance / Dieci poetesse italiane del cinquecento [Gedichtauswahl]. Tübingen 1997.

Stand: 13.2.2017